Du coup de grisou à l'apocalypse
Résumé
Vorliegender Beitrag befasst sich mit der Apokalypse in der auf Herbst 1990 datierten Erzählung „Alte Abdeckerei“ des ostdeutschen Schriftstellers Wolfgang Hilbig (1941-2007). Der Text von Hilbig lässt sich als bewusste Auseinandersetzung mit der Apokalypse als Narrativ interpretieren, welche die apokalyptische Struktur aufgreift und sie als eine den beiden Diktaturen auf deutschem Boden innewohnende Ideologie entlarvt. Ausgehend von einer Definition der Apokalypse von J. Derrida als „découvrement“, also als Entlarvung („Ent-deckung“), wird der Präsenz von allen möglichen Formen der Apokalypse in Hilbigs Text nachgegangen : Schon der Titel „Abdeckerei“ liest sich als eine Anspielung auf die Apokalypse, die dem Text sowohl Thematik, Struktur, als auch biblische Hypotexte liefert, und ihm als historische Metapher für den Zusammenbruch der DDR dient. Außerdem bezeichnet die Apokalypse die entlarvende Bewegung des Textes selbst, die durch Polysemie und avantgardistische Intertextualität die Ideologie der Apokalypse ans Licht bringt, aber auch als Metapher für die psychische Befreiung, den Erinnerungsprozess und die Wiederkehr des Verdrängten fungiert, welche der Mauerfall beim Erzähler auslöst. Die Explosion spielt dabei eine entscheidende Rolle, insofern als sie die duale Struktur der Apokalypse verdichtet, das heißt das Narrativ der Vernichtung, aus welcher Erlösung und Erneuerung entstehen soll. Die Explosion tritt im Text als Stolleneinbruch eines stillgelegten Bergwerks auf, die durch eine Schlagwetterexplosion verursacht zu sein scheint.
Domaines
Littératures
Origine : Fichiers produits par l'(les) auteur(s)
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